Bright Crane Tai Chi - die Kunst des traditionellen Tai Chi
ÜBER TAI CHI CHUAN
Der Legende nach wurde Tai Chi Chuan in seiner heutigen Form gegen Ende der Yuan-Dynastie (14. Jh.) von dem sogenannten „Daoisten des Wudang-Berges“, Zhang Sanfeng, erfunden. Bis heute gibt es das sogenannte Wudang Tai Chi. Archäologische Funde belegen jedoch, dass Tai Chi Chuan in seiner heutigen Form erst vor ca. 300 Jahren, also gegen Ende der Ming-, anfangs Qing-Dynastie (17. Jh.), in Chenjiagou, Provinz Henan, von Chen Wangting begründet worden ist.
Chen Wangting kombinierte die Formen der Shaolin Long Fist und des Qi Jiguang Kungfu (einer von General Qi Jiguang in der Ming-Dynastie entwickelten Kampftechnik, mit deren Hilfe die japanischen Piraten vertrieben worden sind) mit der Theorie des Yin und Yang, Erkenntnissen der Chinesischen Medizin, der Wissenschaft der Meridiane (Energiefluss), Daoyin und Tuina (chinesische manuelle Therapie beinhaltet verschiedene Massagetechniken sowie Chiropraktik und Akupressur).
Heute gibt es fünf unterschiedliche Tai Chi Chuan Stile: Chen (陳), Yang (楊), Wu (吳), Wu (武) und Sun (孫), wovon der Chen- und Yang-Stil am weitesten verbreitet sind.
Tai Chi Chuan vereint verschiedenste Gesundheitsübungen mit daoistischen Einflüsse des Yijing und Bagua. Im Tai Chi Chuan verschmelzen sowohl Kampfanwendungen als auch Gesundheitsübungen wie die Fünf Tiere, Acht Brokate, Daoyin (über 2000 Jahre alte Gesundheitsübungen überliefert in der in Grab Nr. 3 von Mawangdui entdeckten Seidenmalerie), Qigong- und Yangsheng-Übungen (Gesundheits- und Fitnessübungen kombiniert mit einer gesunden Lebensführung) zu einem Ganzen. Die Formen und Übungen des Tai Chi Chuan dienen denn auch nicht nur der Stärkung des Körpers, sondern jede Bewegung hat ihre praktische Anwendung. Das eine ist ohne das andere nicht vollkommen.
Zu den Kampfanwendungen im Tai Chi Chuan gehören Pushing Hands, Sanshou (Zweikampf) und Waffenformen. Als Gesundheitsübungen zur Stärkung des Körpers gelten die Grundbewegungen (wie z.B. die Seidenübungen, die ständig wiederholt werden), Yangsheng- und Qigong-Übungen. Besonders Letzteren wird im traditionelle Tai Chi Chuan eine grosse Bedeutung zugeschrieben. Fit bis ins hohe Alter, Kräftigung und Stärkung des Körpers als auch das Erlernen von Selbstverteidigungstechniken, das sind die grössten Verdienste des regelmässigen Tai Chi Übens. Tai Chi Chuan ist für Männer und Frauen aller Altersgruppen geeignet und kann bis ins höchste Alter praktiziert werden. Dies macht es anderen Sportarten überlegen, denn Tai Chi Chuan verbindet sämtliche Vorteile und Elemente extrem schweisstreibender Sportarten wie Jogging, Tennis, Fussball oder Radfahren, meditativer oder moderater Sportarten wie Yoga, Pilates oder Schwimmen und von Freizeitsportarten wie Golf oder Wandern.
Die Formen des Tai Chi Chuan sind sanft fließende Bewegungen; bewegt und doch gleichzeitig ruhig. Im Gegensatz zu denen im Westen beliebten obengenannten Sportarten schont Tai Chi Chuan die Gelenke und verursacht bei korrekter Haltung keinerlei Langzeitschäden. Werden die Formen regelmässig über eine lange Zeitdauer ausgeführt, so wird nicht nur die Körperkonstitution verbessert, es werden auch Krankheiten vorgebeugt und gleichzeitig dem Altern entgegengewirkt. Regelmässiges Tai Chi Training stärkt die Körpermuskulatur und verbessert die Flexibilität und das Gleichgewicht. Der Gesundheitszustand wird deutlich verbessert, die Kondition gesteigert, überflüssiges Körperfett abgebaut und Muskelmasse aufgebaut. Das ideale Körpergewicht wird erreicht und gehalten.
Durch das Ausüben der Seidenübungen wird der Qi-Fluss angeregt und die Blutgefässe im ganzen Körper, den Gliedmassen und zum Schluss im dantian (ein Begriff aus dem Daoismus der die "energetischen Zentren" des Körpers bezeichnet) geöffnet. Dadurch wird der Körper gelenkiger, der Geist gleichermassen gestärkt und ein gesundes Altern ermöglicht.
Tai Chi Chuan ist eine der wichtigsten inneren Kampfkünste (neigong) und wird weltweit ungeachtet von Nationalität oder Alter praktiziert und geschätzt.